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Aus dem Leben eines Catis...
Donnerstag, 5. Juli 2007, 19:22
Ich bin Cati, obwohl ich ein Kerl bin. Hinter diesem eigentlich schönen Namen verbirgt sich das Grauen: Computer Assisted Telephone Interviewer. Ich arbeite seid vier Jahren in einem Call-Center.
Wir kennen uns bestimmt. Erinnert euch an das letzte Mal, wo ihr einen langersehnten freien Tag gemütlich mit ausschlafen einläuten wolltet. Doch plötzlich klingelt das Telefon, und eine freundliche Stimme bittet um wenige Minuten eurer kostbaren Zeit für ein kurzes Interview mit wenigen Fragen..
An diesem Punkt gilt es keinen Fehler zu machen. Wir können eure Schwächen wittern. Fangt nicht an zu diskutieren, wir haben immer ein besseres Argument und ehe ihr euch verseht, entpuppt sich das kurze Interview als halbstündiger Fragen-Marathon. Jeder Aspekt eines Bereichs eurer Intimsphäre wird von allen Seiten beleuchtet, bewertet, kategorisiert und kommentiert. Wenn ihr uns dann zuletzt noch euer monatliches Haushaltsnettoeinkommen sowie euer Bruttoeinkommen verraten habt, ist an weiterschlafen nicht mehr zu denken.
Die Kehrseite der Medaille hingegen ist: wir hassen unseren Job! Es ist einfach furchtbar, sich immer und immer wieder mit irgendwelchen Idioten (du, werter Leser bist natürlich nicht damit gemeint) über seine Krankenkasse, seine Bank, sein Wasauchimmer zu unterhalten. Die traurige Wahrheit ist, ihr seid von Umfragen genauso genervt wie wir. Nur wir sind diejenigen, die Interesse heucheln müssen. Während ihr euch nach der Befragung kurz ärgert, suchen wir das nächste Opfer, um den ganzen Scheiss nochmal zu bequatschen. Quotendruck, Unterbezahlung, dämliche Bosse, dumme Interviewpartner bilden das Sahnehäuptchen auf dieser Folter, die ich meinen (Gott sei dank nur) Nebenjob nenne.
Man fragt sich also, wozu der ganze Quatsch. Warum quälen sich beide Parteien durch eine (der Rekord liegt bei einer einstündigen) Befragung? Damit irgendwelche Großkonzerne uns mit ihrer Werbung noch gezielter manipulieren können! Ich rate jedem davon ab, sich auf Befragungen zu irgendwelchen Produkten einzulassen. Besser noch wäre allerdings: seid subversiv. Gebt Fehlinformationen raus. Dadurch würde ich meine Quote erfüllen und ihr die Befragung ad absurdum führen. Ist das ein Deal?
Mir auch egal. Nächste Woche habe ich meinen letzten Arbeitstag und ab übernächster Woche einen neuen Job. Ich werde also zukünftig niemanden mehr nerven. Vielleicht sprechen wir uns ja noch ein letztes Mal. Ich bitte im Vorraus um Entschuldigung und um nur wenige Minuten eurer kostbaren Zeit für ein kurzes Interview mit wenigen Fragen...
Wir kennen uns bestimmt. Erinnert euch an das letzte Mal, wo ihr einen langersehnten freien Tag gemütlich mit ausschlafen einläuten wolltet. Doch plötzlich klingelt das Telefon, und eine freundliche Stimme bittet um wenige Minuten eurer kostbaren Zeit für ein kurzes Interview mit wenigen Fragen..
An diesem Punkt gilt es keinen Fehler zu machen. Wir können eure Schwächen wittern. Fangt nicht an zu diskutieren, wir haben immer ein besseres Argument und ehe ihr euch verseht, entpuppt sich das kurze Interview als halbstündiger Fragen-Marathon. Jeder Aspekt eines Bereichs eurer Intimsphäre wird von allen Seiten beleuchtet, bewertet, kategorisiert und kommentiert. Wenn ihr uns dann zuletzt noch euer monatliches Haushaltsnettoeinkommen sowie euer Bruttoeinkommen verraten habt, ist an weiterschlafen nicht mehr zu denken.
Die Kehrseite der Medaille hingegen ist: wir hassen unseren Job! Es ist einfach furchtbar, sich immer und immer wieder mit irgendwelchen Idioten (du, werter Leser bist natürlich nicht damit gemeint) über seine Krankenkasse, seine Bank, sein Wasauchimmer zu unterhalten. Die traurige Wahrheit ist, ihr seid von Umfragen genauso genervt wie wir. Nur wir sind diejenigen, die Interesse heucheln müssen. Während ihr euch nach der Befragung kurz ärgert, suchen wir das nächste Opfer, um den ganzen Scheiss nochmal zu bequatschen. Quotendruck, Unterbezahlung, dämliche Bosse, dumme Interviewpartner bilden das Sahnehäuptchen auf dieser Folter, die ich meinen (Gott sei dank nur) Nebenjob nenne.
Man fragt sich also, wozu der ganze Quatsch. Warum quälen sich beide Parteien durch eine (der Rekord liegt bei einer einstündigen) Befragung? Damit irgendwelche Großkonzerne uns mit ihrer Werbung noch gezielter manipulieren können! Ich rate jedem davon ab, sich auf Befragungen zu irgendwelchen Produkten einzulassen. Besser noch wäre allerdings: seid subversiv. Gebt Fehlinformationen raus. Dadurch würde ich meine Quote erfüllen und ihr die Befragung ad absurdum führen. Ist das ein Deal?
Mir auch egal. Nächste Woche habe ich meinen letzten Arbeitstag und ab übernächster Woche einen neuen Job. Ich werde also zukünftig niemanden mehr nerven. Vielleicht sprechen wir uns ja noch ein letztes Mal. Ich bitte im Vorraus um Entschuldigung und um nur wenige Minuten eurer kostbaren Zeit für ein kurzes Interview mit wenigen Fragen...
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